Macau-Trip

Mit ein wenig Verspätung schreibe ich euch heute von meinen Tagestrip nach Macau. Mit dabei – der Marco, Arbeitskollege von Dave. Bevor es los ging hatte ich mir aber extra Zeit eingeplant um in Ruhe zu frühstücken. Unter der Woche geht das ja immer zack, zack! Hatte so endlich mal die Möglichkeit 4 verschiedene Beläge nacheinander zu genießen und dazu einen leckeren, selbstgerührten Kakao :D


Dann Treffen am Macau Ferry Pier in Sheung Wan, wo ich sogar zu Fuß hingehen konnte – toll diese ganzen Footbridges, die über den Straßen verlaufen. Dort angekommen sind wir zum Check-Inn, kurz gewartet und dann fuhren wir mit der TurboJet-Fähre ca. 1 Stunde rüber nach Macau. Hier mussten wir uns leider erstmal in Geduld üben, da sich vor den Einreise-Immigration-Schaltern schon lange Warteschlangen gebildet hatten. Nach gut 45 Minuten waren wir dann auch dran und *chop* gab es einen kleinen Stempel in meinem Reisepass. Nach einer kurzen Orientierungsphase haben wir herausgefunden, dass es am einfachsten mit dem Bus (3A) ins Zentrum zu kommen. Linda hatte mir netterweise Macau-Währung, Patacas, ausgeliehen wobei man auch ohne Probleme mit HK$ hätte zahlen können. Aber so ergibt sich dann nochmal ein neues Feeling, man ist ja schließlich in einem anderen Land, indem man sich anpassen möchte. Nachdem wir ausgestiegen waren, erhaschte meine Nase einen lieblichen, wohlbekannten Geruch, der aus einer kleinen Seitenstraße kam. Mit dem Gedanken „Sofort haben will!“ bin ich direkt auf den Portuguese Egg Tart-Stand zugesteuert. Ich war nämlich im März noch mit Dave eine Woche in Lissabon, wo ich/wir die „Pastéis de Belém“ (Herkunftsort) kennen und lieben gelernt haben! Ihr müsst wissen Macau ist eine ehemalige portugiesische Kolonie. Unser Statement: „Köstlich!“


Dann ging es weiter durch die Straßen, wo man überall umsonst Naschproben von Mandelkeksen oder „geröstete Fleischstreifen“ bekommen hat. Unser erstes Ziel waren die Ruinas de Sao Paulo, wo von der Kirche allerdings nur noch die Fassade steht, da der Rest im Jahre 1835 von einem Feuer zerstört wurde. Sie wird auch als Akropolis von Macau angesehen. Dann ging es rauf zum Fortazela do Monte (Mount Fortress), dem Hauptverteidigungssitz des Militärs mit Kanonen und Waffenlager. Von dort aus hatte man einen schönen Blick über die Stadt. Hier befindet sich übrigens auch das Macau Museum, wo wir uns eine kleine Abkühlungspause gegönnt hatten. Allerdings muss ich sagen, dass es so warm garnicht war, eher recht windig; als wir wieder rauskamen hatte es sogar ein wenig geregnet! Strickjacke reichte aber vollkommen aus ;) Nachdem wir uns ein wenig von den historischen Begebenheiten besudelt haben lassen sind wir noch eine finale Runde um den Stützpunkt rumgelatscht – hier will ich sagen „nicht absichtlich“ aber Marco meinte, dass wäre der richtige Weg runter *tada haha* :P …während des Rundgangs ist uns etwas ungewöhnliches aufgefallen: in den Bäumen hingen Vogelkäfige mit Vögeln drin, so ganz mutterseelenallein – die Wohnungen scheinen hier ja wirklich klein zu sein, nicht mal für den Vogel ist Platz!!


Nächstes Ziel: Templo Hong Kung. Ähm, den fand ich jetzt allerdings nicht so schön im Vergleich zu denen, die ich schon gesehen habe. Dieser war schon leicht heruntergekommen. Naja, aber wir waren da :) Dann waren wir noch im Jardim Vitória und Jardim de Vasco da Gama: kleine Gartenanlagen mit Gedenksäulen und-tafeln.


Zur Abenddämmerung kamen wir dann zu einer meiner Hauptziele. Die Casinos! Für mich als „leidenschaftliche“ Pokerspielerin darf ein Besuch in einen der höchsten Casinogebäude natürlich nicht fehlen. Neben dem kleinen Casino Lisboa wurde 2007 auch der große Bruder „Grand Lisboa“ fertiggestellt und imponiert seither mit seinen 58 Stockwerken gefüllt mit Restaurants, 800 Spieltischen und über 1000 Spielautomaten. In der Lobby waren Elfenbeinkunstwerke ausgestellt und überhaupt war alles sehr edel und luxury eingerichtet. Allerdings hatte ich die Pokertische anfangs unauffindbar gesucht; es waren nur Black Jack-Tische zu sehen und iwann auch mal Roulette. Einige vielen Rolltreppenfahrten später hatten wir aber doch noch in einer der höher liegenden Stockwerke den Poker Room gefunden. Hehe, die erste Hand bei der wir zugeschaut hatten war direkt mal ein riesengroßer Flush-Bluff von einem der Spieler, der glaub ich nicht wenig Geld dadurch verloren hatte – schließlich waren die Blinds schon bei 5/10 €.


Zum Abschluss ging es noch zum Torre de Macau (Macau Tower), der zu den Top 20 der höchsten Fernsehtürme gehört. Nach einer happigen Bezahlung der Eintrittskarten von 12€ ging es mit dem Aufzug in null-komma-nix auf die Aussichtsplattformen indoor und outdoor. Im Outdoor-Bereich werden seit einigen Jahren eine 2 Thrill-Attraktionen angeboten: 1. Skywalk X, wo man auf einem begehbaren Außenring den Turm umrunden kann. Ohne Geländer, nur ein Sicherheitsgeschirr und eine Laufleine! 2. Sky Jump, verwandt mit Bungee-Jumping allerdings ohne Jojo-Effekt! Zu allem sagten wir: „Nein, danke!“ Unser persönlicher Thrill war die begehbare, Glasfläche mit einem weiten Blick nach unten! Obwohl man weiß, dass es sicher ist und schon viele Menschen darüber gelaufen sind ist es doch ein mulmiges Gefühl. Aber ich hab mich getraut; auch Marco trotz seiner Höhenangst :) Nachdem wir noch ein paar fallende Menschen hinterhergeschaut hatten, ging es mit dem Aufzug wieder runter auf die Erdoberfläche. Dort haben wir in einer Patisserie eine kleine Pause gemacht, wo ich mir für den nächsten Morgen ein Körnerbrötchen und ein Croissant gekauft habe. Ich wollte kurz bevor wir gehen noch 2 Portuguese Kuchen mitnehmen (hatte ja erst eins!) – aber die waren auf einmal alle weg und es war schon kurz vor Ladenschluss. „Mist!“ hab ich mir gedacht. Zurück am Ferry Pier, wo wir übrigens mit dem Taxi hingefahren waren, hab ich dann aber noch welche bekommen :) Da wir ein wenig zu früh waren, hatten wir versucht auf eine frühere Fähre zu kommen. Die Mitarbeiter meinten wir sollen einfach auf Stand By bleiben. Aber das brauchten wir nicht wirklich, sind einfach durchgegangen und haben einen Platz zugewiesen bekommen. Mit ein paar kleinen Turbulenzen ging es dann wieder zurück nach Hong Kong Island.

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